Jubiläumsveranstaltung mit Fachvorträgen und Spreefahrt

Berlin. Ohne Frage bietet ein Jahrzehnt „Meisterhaft“ einen guten Grund zu feiern. Seit mittlerweile zehn Jahren setzt diese Qualitätsoffensive des Deutschen Baugewerbes, seiner Landesverbände und Innungen Maßstäbe. Mit dem Qualitäts- und Gütesiegel erhalten Meisterbetriebe die Möglichkeit, sich als Fachbetrieb mit höchster Kompetenz und durch zuverlässige Arbeit zu empfehlen. Und umgekehrt haben es potentielle Bauherren leichter, ein zuverlässiges Bauunternehmen zu finden. Was vor einem Jahrzehnt mit einer Qualitätsoffensive und einer deutschlandweiten Werbekampagne gestartet wurde, hat sich bis heute bestens etabliert. Mittlerweile beteiligen sich rund 1.700 Firmen an der Meisterhaft-Aktion. Allerdings reicht es keinesfalls, sich als Meisterbetrieb zu empfehlen: Entsprechende Unternehmen müssen etwas tun, um das Gütesiegel zu erhalten – und zwar kontinuierlich. Dazu wurde ein spezielles Qualifizierungsverfahren etabliert. Drei Qualitätsstufen werden den beteiligten Unternehmen zur Auswahl gestellt, die nach entsprechenden Voraussetzungen erreicht werden können. Teilnehmen können Betriebe, die als Innungsmitglied einen Meistertitel oder eine vergleichbare Qualifikation haben und mit einem Vollhandwerk in die Handwerksrolle eingetragen sind. Vorgeschrieben ist ein regelmäßiger Qualifizierungsprozess, der jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von unterschiedlichen Maßnahmen umfasst. Für alle Qualitätsstufen gilt: Die Zertifizierung Bau GmbH, eine unabhängige Zertifizierungsstelle im Bauwesen mit Sitz in Berlin, überwacht die inhaltliche Ausgestaltung der Kampagne.

Ein Jahrzehnt „Meisterhaft“ wurde jetzt mit den „Meisterhaft-Tagen“ in Berlin gefeiert. Einer ganz besonderen Einladung waren Vertreter von Meisterhaft-Betrieben aus dem gesamten Bundesgebiet gefolgt, um einerseits die Entwicklung dieses Qualitätssiegels Revue passieren zu lassen und andererseits den Austausch zu pflegen. Initiiert wurde das zweitägige Programm unter Federführung von Sebastian von Oppen vom Team der Zertifizierung Bau GmbH, die für die Überwachung des Siegels „Meisterhaft“ verantwortlich zeichnet. Getroffen hatten sich die Gäste in Berlin, um in ein Programm aus Fachvorträgen, einem lockeren Austausch und Unterhaltung zu starten. Auftakt bildete ein Vortrag von Michael Ehlers alias Hein Hansen, der als renommierter Rhetoriktrainer und Kommunikationsexperte begeisterte. In der Kunstfigur eines Hamburger Fischverkäufers brachte „Hein Hansen“ den Zuhörern berufliche Alltagsszenen zu den schwierigen Themen Mitarbeitermotivation und Vertriebs(un)sitten humorvoll näher.

Unter dem Titel „Vom Innungsmerkmal zum Marketinginstrument“ verdeutlichte der Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein, Georg Schareck, die vormals „steinige“ und heute erfolgreiche Strategie „Meisterhaft“. Vielfältige Marketing-Module stellte der Experte den Gästen anhand von Videoclips, Anzeigenkampagnen vor und unterstrich damit seine Kernaussagen zur Bedeutung einer kontinuierlichen Präsenz in der Öffentlichkeit.

Diskutiert wurde darüber hinaus in illustrer Runde das Thema „Meisterhaft in die Zukunft – Weiterentwicklung des Qualitätssiegels“. Mit von der Partie waren neben Rechtsanwalt Georg Schareck der Geschäftsführer der Zertifizierung Bau GmbH, Gerhard Winkler und Moderator Dr. Roland Falk vom Stuck-Verband sowie Ulrike Mack-Landhäußer in ihrer Funktion als Geschäftsführerin der Servicegesellschaft der Bauwirtschaft mbH Stuttgart, Kirsten Schilt verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des AGV Bau Saar und Josef Feser als Obermeister von Stadt und Landkreis Würzburg. Verdeutlicht wurde in der Gesprächsrunde die Wirkung von Meisterhaft einerseits in der Außendarstellung und andererseits in den Betrieben. Nicht zu unterschätzen sei das Qualitätssiegel als Motivationsschub und Identifikationsunterstützung für die Mitarbeiter. Die innerbetriebliche Umsetzung beispielsweise durch kontinuierliche Inhouse-Schulungen und die Information der Öffentlichkeit, so die Empfehlung, sollten „Hand in Hand“ umgesetzt werden. Dabei seien vielfältige Werbemöglichkeiten hilfreich. Der Fokus müsse zukünftig noch stärker auf das Internet und damit die Websites gerichtet werden. So seien Module wie das Suchmaschinen-Marketing eine wichtige Maßnahme. Ebenso sei es sinnvoll und biete Transparenz, im Internet Kundenbewertungen einzustellen. Die neuen Medien stärker und intensiv zu nutzen, empfahl Moderator Dr. Falk, so könnten sich Meisterhaft-Betriebe beispielsweise über einen online-Newsletter empfehlen und sich mit Betrieben vernetzen. Passend zu diesem Themenspektrum referierte Christian Polensky von der ConventiQ über „Online-Marketing für Handwerksbetriebe – Chancen der Auftragsgewinnung“. Abschließend wurde der Wunsch der Zuhörer nach weiteren Schulungen zu dieser Thematik deutlich, um auch in Zukunft das Gütesiegel „Meisterhaft“ entsprechend „in Szene setzen zu können.“

Höhepunkt des Unterhaltungsprogrammes war die Spreefahrt am Abend.